Das die Katze ein Haustier ist,stimmt!
Denn erst seit die Menschen Häuser bauten,lebten auch Katzen bei ihnen.
Das die Katze vom Menschen gegen ihren Willen domestiziert wurde,
stimmt nicht!
Katzen haben sich aus freien Stücken den Menschen angeschlossen.
Wie es dazu kam und wie sie später die Welt eroberten?
Kommt einfach mit auf die Reise der Katze
durch Kulturen, Länder und Zeiten.
In grauer Vorzeit den Katzen auf der Spur.
Die ersten Spuren von Begegnungen zwischen Katzen
und Menschen gehen zurück ins 6. Jahrtausend vor Christus.
Ins Neolithikum in der vorkeramischen Zeit.
Das weiss man,weil bei Ausgrabungen z. B. in Jericho
auch Katzenskelette entdeckt wurden.
Wahrscheinlich war die Katze damals bei den Menschen
allerdings eher als Jagdbeute und nicht als Haustier beliebt.
Es sollten Jahrtausende vergehen,ehe die Katze und der Mensch
eine Gemeinschaft miteinander eingingen.
Eine Zeitspanne,die bei keinem anderen Haustier so lange währte.
Warum???
Solange die Menschen als Nomaden lebten,
konnten Katzen sich nicht mit ihrem unsteten Lebenswandel anfreunden.
Erst seit etwa 4000 Jahren lässt sich dann auf Kreta
die Hauskatze nachweisen.
In China seit etwa 2500 Jahren.
Hat der Mensch die Katze je wirklich domestiziert?
Historiker vermuten die erste Domestikation der Katze im alten Ägypten.
Wann die Katze allerdings in die Häuser der Menschen kam,
steht nicht fest.
Nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
von Verhaltensforscher Prof. Dr. Paul Leyhausen
war es übrigens nicht der Mensch,
der die Katze zu sich nach Hause holte und zähmte.
Nein!!!
Die Katze war es,die sich aus freien Stücken dem Menschen anschloss.
Ein kleines Wüstentier rettet Ägypten
Was aber bewog dieses eigenständige Wesen Katze dazu,
sich im alten Ägypten dem Menschen anzuschliessen?
Der Wohlstand der Menschen im Nil-Delta hing davon ab,
wie gut gefüllt ihre Kornkammern waren.
Die grossen Mengen Getreide,die natürlich immer in der Nähe der Städte
oder Dörfer gelagert waren,zogen allerdings auch Ratten und Mäuse an.
Und die konnten,wie ja bereits im Alten Testament nachzulesen ist,
zu einer regelrechten Plage werden.
Angelockt von dem reichen Nahrungsangebot an Mäusen kamen
die Katzen von weit her in die Häuser,Ställe, Scheunen
und Tempel der Menschen, um zu jagen.
Aus den gelegentlichen Besuchern wurden Dauergäste,
die bald von den Ägyptern nicht nur geduldet,
sondern sogar gern gesehen und später als heilig verehrt wurden.
So wandelten sich im alten Ägypten die Wildkatzen zu Hauskatzen
und sogar zu Tempelkatzen.
Die Katze macht Karriere als Göttin
Die Verehrung der Katze im Nil-Delta
zur Zeit des bekannten Pharaos Tut-ench-Amuns
und des mächtigen Pharaos Ramses (um 1500 - 1000 v.Chr.)
war der Beginn der geradezu "himmlischen" Karriere der Katze.
Sie wurde zur Göttin erklärt.
Und zwar nicht zu irgendeiner, sondern zur schönsten
und edelsten Göttin der Ägypter.
Die der Weiblichkeit,der Anmut,der Fruchtbarkeit,
der Eleganz,der Grazie – eine Herrin der Fröhlichkeit
und der Liebe.
Diese Göttin wurde "Bastet" genannt.
Ihr wurde ein Tempel geweiht,in dessen Mitte
eine zwanzig Meter hohe Katzenstatue stand.
In dem tausende von Katzen lebten,die von Priestern gefüttert
und gepflegt wurden.
Die Göttin Bastet wurde als eine Frau von harmonischer Gestalt
mit Katzenkopf und einem Korb am rechten Arm dargestellt.
Die Katze symbolisierte fette Jahre und somit Fruchtbarkeit.
Deshalb wurde die Tötung einer Katze auch als Todsünde betrachtet
und musste mit dem Leben bezahlt werden.
Die Katzenverehrung kennt kaum Grenzen
Man kann vielleicht aus heutiger Sicht den Eindruck gewinnen,
die Ägypter hätten ihre Katzenverehrung mitunter ein wenig übertrieben.
Die Geschichtsschreibung berichtet zum Beispiel von einem Vorfall
bei der Belagerung der Stadt Pelsium durch die Perser um 500 v. Chr. .
Nachdem sich die Ägypter den persischen Angreifern nicht ergeben wollten,
griffen diese zu einer List.
Sie fingen alle Katzen ein,derer sie habhaft werden konnten.
Dann trieben sie die verschreckten Tiere
vor ihren angreifenden Truppen her .
Einige Soldaten der ersten Kampflinie hatten sogar Katzen
auf ihre Schilde gebunden!
Die Ägypter traten den Persern daraufhin nur zaghaft entgegen,
um die heiligen Tiere nicht zu gefährden.
Man kann den Status der Katzen im alten Ägypten ungefähr mit dem
der heiligen Kühe in Indien vergleichen.
Viele Menschen hielten sich Katzen,und wenn eine starb,
legte die ganz Familie Trauerkleidung an und rasierte sich
zum Zeichen der Verehrung die Augenbrauen ab. Wer es sich leisten konnte,liess seine verstorbene Katze einbalsamieren
und in einer Grabkammer bestatten.
Das die Katze im alten Ägypten zu so viel Ruhm und Ehre kam,
lässt sich damit erklären, dass die Katze für die ägyptischen Herrscher
die Garantie für "fette Jahre" darstellte.
Und diese Jahre der reichen Ernte waren wichtig im von trockener Wüste
umgebenen Niltal,das von Überflutungen abhängig war.
Wie aber startete die Katze ihren Siegeszug um die ganze restliche Welt?
Auf sanften Pfoten erobert sie die Welt
Strenge Regelungen verboten die Ausfuhr von Katzen aus Ägypten,
da sie als wertvolles und heiliges Gut galten.
Doch gerade dieses Verbot veranlasste fremde Völker,
ständig Schmuggel-Versuche zu unternehmen.
Ein kleines Wüstentier,das den Ägyptern so wichtig,
aber ausserhalb der Landesgrenzen unbekannt war,
musste die Nachbarn reizen.
Und so kam es,das die Phönizier auf ihren Schiffen die ersten Katzen nach Italien,Gallien und Britannia schmuggelten.
Die Perser nahmen sie von ihren Kriegszügen als Geschenke mit nach Hause,
und römische Legionäre brachten sie nach Rom.
Als dann gegen Ende der römischen Kaiserzeit die grossen Völkerwanderungen begannen,
kamen Katzen auch aus Vorderasien und Russland nach Mitteleuropa zu uns.
Durch die Zeiten und Länder hat die auf der ganzen Welt geliebte Katze
auch ihren Namen mitgebracht.
Aus dem nubischen "kadiska" wurde das lateinische "catus",
das italienische "gatta", das französische "chat"
und auch unser deutsches Wort "Katze".
Eine faszinierende Geschichte, oder?
Qelle:
Katzen-Online.de
Das Online Magazin für alle Katzenliebhaber!
